Was hat Löwenzahn mit meinem Unternehmen gemeinsam?

Manchmal kommen die besten Gedanken zwischen Fugenkratzen und Sonne.
So war es am Wochenende bei mir: Ich saß nach getaner Arbeit auf der Terrasse, die Sonne wärmte mein Gesicht, und ich sah auf einen Löwenzahn, der sich tapfer durch die engen Pflastersteine gekämpft hatte.
Und plötzlich war da – dieser Gedanke:
Was hat eigentlich Löwenzahn mit einem Unternehmen gemeinsam?
Auf den ersten Blick wirken Unternehmen und Löwenzahn grundverschieden: Hier Businesspläne, Strategien und Teamsitzungen – dort eine kleine Pflanze mit Pusteblumen und einem fast schon frechen Überlebenswillen. Doch wenn man genauer hinschaut, erkennt man: Die Parallelen sind erstaunlich.
Resilienz: Durch Stein und Beton
Der Löwenzahn wächst selbst dort, wo scheinbar kein Platz ist – mitten aus Pflasterfugen, aus Ritzen im Asphalt, auf kargem Boden. Er steht für Widerstandskraft, Anpassungsfähigkeit und die Fähigkeit, sich nicht von äußeren Umständen begrenzen zu lassen. Und genau das braucht ein Unternehmen: Resilienz.
Die Fähigkeit, in schwierigen Zeiten zu bestehen. Sich flexibel auf neue Situationen einzustellen, Krisen nicht als Endstation zu sehen, sondern als Einladung zu wachsen.
In den letzten 9 Monaten durfte ich genau das erleben: Mein Unternehmen hat sich verändert, gewachsen, gewunden – manchmal mit viel Kraft, manchmal mit zarter Geduld. Und immer mit dem Mut, weiterzugehen.
Teamarbeit: Gemeinsam stärker
Ein einzelner Löwenzahn ist beeindruckend. Ein ganzes Feld voller blühender Löwenzähne ist überwältigend.
Im Unternehmen ist es nicht anders: Ein starkes Team, das zusammenhält, gemeinsam wächst und einander unterstützt, schafft etwas, das weit über die Kraft des Einzelnen hinausgeht.
In meinem Team durfte ich erleben, wie jede noch so kleine Wurzelverbindung zählt. Manchmal trägt einer mehr, manchmal der andere. Aber am Ende geht es darum, dass wir gemeinsam das Licht suchen – und finden.
Teamarbeit bedeutet: Vertrauen.
Das Zutrauen, dass jeder seinen Platz findet und seinen Beitrag leistet, auch wenn der Weg nicht immer gerade verläuft.
Führung: Nachhaltigkeit statt Schnellschuss
Der Löwenzahn denkt nicht in Quartalszahlen. Er streut seine Samen großzügig, vertraut dem Wind und sorgt dafür, dass auch an anderer Stelle Neues wachsen kann.
Gute Unternehmensführung funktioniert ähnlich: Es geht nicht darum, heute Erfolge einzufahren, sondern Strukturen zu schaffen, die langfristiges Wachstum ermöglichen. Es geht darum, Menschen zu begleiten, Räume zu öffnen, Entwicklung zuzulassen.
In den letzten Monaten habe ich immer wieder gemerkt:
Führung bedeutet nicht Kontrolle.
Führung bedeutet, Vertrauen zu schenken – und manchmal einfach Geduld zu haben, bis die ersten kleinen Tribe sichtbar werden.
Der Mut zum wilden Wachsen
Löwenzahn ist nicht ordentlich. Er hält sich nicht an Vorgaben. Und trotzdem – oder gerade deswegen – ist er so kraftvoll und lebendig.
Manchmal wächst ein Unternehmen nicht nach Plan. Und das ist gut so.
Manche der schönsten Entwicklungen in meinem Business sind entstanden, weil ich losgelassen habe: von starren Konzepten, von Erwartungen. Weil ich darauf vertraut habe, dass das, was echt ist, seinen Weg findet.
Manchmal ist das Wilde das Wahre.
Entgiftung und Erneuerung: Was Unternehmen von der Leber lernen können
Was viele nicht wissen: In der Naturheilkunde wird der Löwenzahn seit Jahrhunderten zur Unterstützung der Leber eingesetzt. Die Leber ist unser zentrales Entgiftungsorgan – sie filtert, erneuert, verarbeitet und schützt uns damit auf fundamentale Weise.
Wenn die Leber ihre Arbeit gut macht, fühlen wir uns leichter, kraftvoller, klarer. Und genau das braucht auch ein Unternehmen von Zeit zu Zeit:
Eine bewusste „Entgiftung“.
Alte Strukturen überprüfen. Schwere Themen lösen. Blockaden erkennen und auflösen, damit Neues entstehen kann.
Nur wenn wir regelmäßig Ballast loslassen – sei es in Prozessen, Denkweisen oder Beziehungen – können wir mit neuer Kraft wachsen. Der Löwenzahn erinnert uns daran:
Reinigung und Erneuerung gehören zum natürlichen Wachstum genauso wie das Blühen selbst.
In meinem Unternehmen waren die letzten Monate auch davon geprägt:
Loslassen, was nicht mehr dienlich war.
Verabschieden, was die Energie blockiert hat.
Und Raum schaffen für Neues, Frisches, Lebendiges.
Mein Fazit:
Wenn ich heute auf den Löwenzahn vor meinem Haus schaue, sehe ich nicht nur ein Stück Natur. Ich sehe einen Lehrer. Einen Wegweiser.
Er erinnert mich daran, das Wachstum nicht immer laut ist.
Dass Widerstand ein Teil des Weges ist. Dass echte Erneuerung manchmal erst dann geschieht, wenn wir bereit sind, Ballast abzuwerfen. Und dass echtes Aufblühen immer dann geschieht, wenn wir uns trauen, unserem inneren Kurs zu folgen – auch wenn die äußeren Umstände rau wirken.
Vielleicht magst du dich heute einmal selbst fragen:
Wo wächst du gerade still und unbeirrt deinem Licht entgegen? Und was darfst du vielleicht loslassen, um noch freier zu wachsen?
Ich freue mich, wenn du deinen Weg ebenso mutig und lebendig gehst, wie ein kleiner Löwenzahn, zwischen Pflastersteinen.